Chronic Wasting Disease: Risiken für die EU angehen

(19.01.2017) Eine Einschleppung der Chronic Wasting Disease (CWD – auch: chronische Auszehrungskrankheit) in die Europäische Union ist am wahrscheinlichsten durch die Bewegung von lebenden Hirschartigen (Cerviden), wie Rentier und Elch, die von Norwegen nach Schweden und Finnland transportiert werden oder die Grenzen dieser Länder in freier Wildbahn überqueren.

EFSA Das Gremium der EFSA für Biologische Gefahren hat Aktivitäten und Maßnahmen zur Überwachung ermittelt, mit denen die Einschleppung und Verbreitung der Krankheit in die und innerhalb der EU verhindert werden soll.

Die Sachverständigen der Behörde bewerteten auch neue Erkenntnisse über mögliche Risiken für die öffentliche Gesundheit.

Was ist CWD?

CWD ist eine hoch ansteckende, tödliche Hirnerkrankung bei Tieren und zählt zu der Gruppe von Krankheiten, die als Transmissible Spongiforme Enzephalopathien (TSE) bezeichnet werden.

Ursprünglich war man davon ausgegangen, dass die Krankheit auf Hirsche und Elche in Nordamerika und Südkorea beschränkt sei, doch im April und Mai 2016 wurde sie bei einem wilden Rentier und einem wilden Elch in Norwegen entdeckt.

Dies war das erste Mal, dass die Krankheit in Europa und bei wild lebenden Rentieren nachgewiesen werden konnte.

Weitere Erkenntnisse: Risiken für öffentliche Gesundheit & Maßnahmen

Die Wissenschaftler der EFSA weisen darauf hin, dass in Gebieten, wo die Krankheit auftritt, infiziertes Fleisch zum menschlichen Verzehr gelangen könnte. Sie kommen jedoch zu dem Schluss, dass derzeit keine wissenschaftlichen Hinweise darauf vorliegen, dass Menschen durch den Verzehr von Fleisch infizierter Tiere an CWD erkranken können.

Im Gutachten der EFSA wird ein dreijähriges Überwachungsprogramm für acht Länder vorgeschlagen, um zu ermitteln, ob die Krankheit dort auftritt. Außerdem finden Risikomanager in dem Gutachten eine Reihe möglicher Maßnahmen zur Prävention und Kontrolle, die darauf abzielen, den Kontakt zwischen Tieren zu vermindern, die Populationsdichte von Hirschartigen zu verringern und generell das Bewusstsein für die Krankheit zu schärfen.


Weitere Meldungen

Eberswalder Elch; Bildquelle: Florian Reischauer

Eberswalder Elch steht jetzt in der wildbiologischen Sammlung der HNEE

Er ist die größte heimische Säugetierart und vermutlich der erste Elch, der sich seit der Ausrottung freilebender Elche im späten Mittelalter, erstmalig wieder längere Zeit im Raum Eberswalde (Brandenburg) aufgehalten hat
Weiterlesen

Europäisches Wisent im Białowieża-Wald.; Bildquelle: Tomasz Kamiński

Umweltveränderungen im Holozän: warum Mammut, Riesenhirsch und Wollnashorn ausgestorben sind

Ein internationales Team hat unter Beteiligung von Hervé Bocherens vom Senckenberg Centre for Human Evolution and Palaeoenvironment an der Universität Tübingen die Auswirkungen der holozänen Umweltveränderungen in Europa auf die großen Pflanzenfresser Wisent, Elch und Auerochse untersucht
Weiterlesen

Elchzwillinge im Alpenzoo Innsbruck; Bildquelle: Alpenzoo Innsbruck

Seltener Nachwuchs bei den Elchen im Alpenzoo Innsbruck

Bereits vor drei Wochen sind Elchzwillinge im Alpenzoo zur Welt gekommen. Nach der Erstuntersuchung durch den Zootierarzt hat die 3-jährige Elchkuh „Nilla“ mit ihrem Nachwuchs bereits den ersten Ausflug ins Gehege gemacht
Weiterlesen

Wildtiere in Bildern zur Vergleichenden Anatomie

Wildtiere in Bildern zur Vergleichenden Anatomie

Dieses außergewöhnliche Buch zur Anatomie und Biologie von Wildtieren spannt einen reizvollen Bogen für Veterinärmediziner, Wildbiologen und Jäger. Reinhold R. Hofmann ist in allen drei Disziplinen zu Hause
Weiterlesen


Wissenschaft


Universitäten


Neuerscheinungen