Eberhard Ludewig ist neuer Professor für Bildgebende Diagnostik an der Vetmeduni Vienna

(12.04.2016) Seit März 2016 ist der renommierte Veterinär-Radiologe Eberhard Ludewig als neuer Professor für den Fachbereich Bildgebende Diagnostik an der Vetmeduni Vienna tätig. Seine Leidenschaft für die Radiologie möchte er nicht nur in Lehre und Fortbildung einbringen, sondern auch in neuen interdisziplinären Forschungsprojekten zu Themen wie Tumorentwicklung oder Atemwegserkrankungen.

Rund 70 Prozent aller Diagnosen in der Veterinärmedizin basieren auf den Befunden bildgebender Verfahren. Computertomografie (CT) und Magnetresonanztomografie (MRT) sind etablierte Techniken in spezialisierten veterinärmedizinischen Zentren.


Seit Anfang März ist Eberhard Ludewig neuer Professor und Leiter der Klinischen Abteilung für Bildgebende Diagnostik der Vetmeduni Vienna
Ultraschall und Röntgen gehören mittlerweile zur Standardausstattung von tierärztlichen Praxen. „Die Zeit, in der man entwickelte Röntgenbilder interpretierte, ist längst durch das digitale Zeitalter abgelöst worden“, erklärt Eberhard Ludewig, neu berufener Professor und Leiter der Klinischen Abteilung für Bildgebende Diagnostik der Vetmeduni Vienna.

Sein Fachbereich, die Bildgebende Diagnostik, unterliegt rasanten technischen Entwicklungen. Die Veterinärmedizin profitiert dabei, wenn auch aufgrund der Kosten mit etwas Verzögerung, von den Fortschritten der Humanmedizin in diesem Gebiet.

Neuer Elan für die Lehre

Ludewig, der 1960 in Zwickau, Deutschland, geboren wurde, hat viele dieser Entwicklungen an seiner Alma Mater in Leipzig selbst mitgetragen. Die Passion für seinen Fachbereich zieht sich wie ein roter Faden durch seinen Werdegang.

Als Fachtierarzt für Radiologie und Diplomate des European College of Veterinary Diagnostic Imaging blieb er seit seiner Dissertation an der Universität Leipzig der Radiologie treu. 

Diese Leidenschaft motiviert den neuen Professor seine Fachkenntnisse und Erfahrungen in der Lehre weiter zu geben. „In der Bildgebenden Diagnostik ist, wie in kaum einer anderen klinischen Disziplin, der Wissenszuwachs enorm.

Es liegt in der Verantwortung der Lehrenden, dieses Fachwissen so aufzubereiten, dass heutige und zukünftige Absolventinnen und Absolventen der Veterinärmedizin mit fundierten Kenntnissen und Fertigkeiten für ihre praktische Tätigkeit ausgestattet sind“, stellt Ludewig klar. Eine Ausbildung auf dem aktuellsten Stand von Wissenschaft und Technik sei für ihn daher von immenser Bedeutung. 

Fortbildung nach internationalen Maßstäben

Wie sehr Ludewig die Aus- und Fortbildung zukünftiger Veterinär-RadiologInnen am Herzen liegt, zeigt sein Engagement für die Etablierung eines Residency-Programmes des European College of Veterinary Diagnostic Imaging an der Vetmeduni Vienna.


Die Bildgebende Diagnostik hat betreffend Technik und Analyse eine sehr kurze Halbwertszeit. Mit dieser gilt es für Ludewig auch in der Lehre Schritt zu halten

Dieses Programm wurde auf Ludewigs Wunsch hin schon vor seinem Antritt von seiner Kollegin Augustina Anson-Fernandez für die Kleintiermedizin an der Klinischen Abteilung für Bildgebende Diagnostik  gestartet.

 Die erste Teilnehmerin kann daher schon 2017 den ersten Prüfungsteil des Residency-Programms ablegen. Für Großtiere soll es in nächster Zukunft ein ähnliches Programm an der Vetmeduni Vienna geben.

Bildgebende Verfahren als Beitrag zur Forschung

In der Krebsforschung ist die Bildgebende Diagnostik eine wertvolle Methode zur Darstellung des Tumorwachstums sowie zur Therapiekontrolle. Die Infrastruktur der Vetmeduni Vienna und die Nähe zu anderen Institutionen des Wissenschaftsstandorts Wien sieht Ludewig als einen großen Vorteil für interdisziplinäre Projekte in diesem Forschungsfeld.

Das „Tür an Tür“ am Campus der Vetmeduni Vienna mit der Plattform Radioonkologie und Nuklearmedizin vereinfacht die Zusammenarbeit bei zukünftigen, gemeinsamen Forschungsprojekten. Die Tumorentwicklung und die pathogenen Mechanismen beim Tier ähneln dem Krankheitsverlauf beim Menschen.

Forschungsergebnisse könnten somit übertragen werden. Ein ähnliches Potenzial sieht Ludewig bei der Erforschung von Atemwegserkrankungen. Die Professionalität seines neuen Teams und die technische Ausstattung bieten für Ludwig ideale Voraussetzungen.

„Aktuell wird der Tagesablauf meiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Dienstleistungen für Patiententiere geprägt. Diese Leistungen möchte ich vermehrt spezifischen Forschungsfragen zur Verfügung stellen“, so Ludewig.

Auf den Spuren eines Pioniers

Warum sich der bisherige Leipziger Ludewig für Wien entschieden hat, liegt auch an der historischen Tradition der veterinärmedizinischen Röntgenologie in Wien.

So wurde die Vorgängereinrichtung an der Veterinärmedizinischen Universität Wien von Alois Pommer, einem Pionier der Bildgebenden Diagnostik in der Tiermedizin, gegründet.

Ludewig sieht seine neue Stelle daher gleichermaßen als Ehre, Ansporn und als Verpflichtung, mit neuen Ideen an die Tradition anzuknüpfen.

In seiner Freizeit freut sich der Liebhaber klassischer Musik auf den einen oder anderen Opernbesuch mit seiner Gattin Martina sowie  über das weitere, große Musikangebot Wiens. „Die Aufführungen von Bach waren in Leipzig meine Favoriten. In Wien Bach gegen Mozart einzutauschen, ist ja“, wie er selbst sagt, „nicht das Schlechteste.“



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