49-jährige Elefantenkuh Druk musste im Zoo Zürich eingeschläfert werden

(06.05.2016) Per Flugzeug kam die Elefantenkuh Druk 1968, gerade mal 15 Monate alt, als Geschenk des Königs von Bhutan nach Zürich. Zweimal konnte sie im Zoo Zürich eine neue Elefantenanlage beziehen.

Wenn sie auch selber nie Mutter geworden ist, so hat sie doch als Tante das Aufwachsen von zehn Jungtieren sehr eng und engagiert begleitet.

Doch nun haben sie – als unser zurzeit ältestes Säugetier – die Kräfte verlassen. Am 2. Mai 2016 um 23.15 Uhr legte sich Druk hin.


Druk 1968 bei ihrer Ankunft in Zürich

Sie wurde am 3. Mai 2016, nachdem sie es zum wiederholten Male nicht mehr schaffte, aus eigener Kraft auf die Beine zu kommen, eingeschläfert. Mit 49 Jahren hat sie ein für Elefanten schönes Alter erreicht.

«Tante» von zehn Jungtieren

Druk kam seinerzeit in Begleitung der 2006 verstorbenen Elefantenkuh Chhukha nach Zürich. Eine erste Betreuungsfunktion konnte sie gegenüber der 1976 als einjähriges Jungtier importierten Ceyla-Himali ausleben.


Die noch sehr junge Druk (r.) und Chhukha (l.) mit ihrem langjährigen Tierpfleger Ruedi Tanner im Zoo Zürich

Ceyla selber brachte sechs Jungtiere zur Welt, und immer war Druk als Tante zur Stelle. Dies war auch bei den drei Jungtieren der Elefantenkuh Indi der Fall, zuletzt bei der Geburt von deren Tochter Omysha kurz nach der Eröffnung des Kaeng Krachan Elefantenparks im Sommer 2014.

Druk hatte einen eigenen, starken Charakter. Dazu gehörte nicht nur ihre grosse Liebe für Jungtiere. Behagte ihr etwas nicht, so fand sie «Ausreden», um möglichst nicht mitmachen zu müssen. Früher etwa, beim Lauftraining in der alten Anlage, legte sie sich hin, um nicht länger laufen zu müssen.


Druk im Kaeng Krachan Elefantenpark

Sie war auch eine ausgesprochene Spezialistin für das Knacken dicker Äste: Sie wusste genau, in welchem Winkel sie diese an eine Wand anlehnen musste, um sie dann mit dem Vorderbein zu zerbrechen.

Mit dieser Technik hat sie auch verschiedentlich zuvor abmontierte und als stabil eingestufte Metallteile verformt. Ende 2014 wurde sichtbar, dass bei Druk die Sehkraft offenbar stark nachgelassen hatte.


Indi (l.), Omysha und Chandra (Rüssel) nehmen Abschied von der toten Druk

Sie lief verschiedentlich in Hindernisse und wollte kaum noch vertraute Bereiche verlassen. Sie bezog eine Box im Hintergrundbereich mit direkter Anbindung an eine Aussenanlage. Hier kannte sie sich quasi blindlings aus und hier erhielt sie auch regelmässig Besuch der beiden Elefantenfamilien.

Die Tierpfleger haben den anderen Mitgliedern der Elefantengruppe am Dienstag die Möglichkeit gegeben, sich von der toten Druk zu verabschieden; so, wie dies bei engen Familien auch in der Wildnis auch geschieht




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